Gdinj - Inseln - Kroatien

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Allgemeines
Der schöne Ferienort Gdinj liegt etwa 20 Kilometer von Jelsa entfernt an der Nordküste der Insel Hvar. Hier findet man noch idyllisches und ländlich geprägtes Inselleben und die romantische Abgeschiedenheit trägt ganz erheblich zum stimmungsvollen Flair dieses wunderschön gelegenen Ortes bei.

Gdinj liegt direkt am Meer und bietet dementsprechend auch einen grandiosen Ausblick auf das kristallklare türkisblaue Wasser der Adria. Kaum ein Auto verirrt sich hierher, da der meiste Verkehr von und zu Gdinj mit dem Boot stattfindet. Dafür herrscht hier eher ländliche Betriebsamkeit, und man begegnet auf den steil ansteigenden Küstenstraßen so manchem Esel, der zu seiner täglichen Arbeit auf den Feldern unterwegs ist. Überhaupt scheint in Gdinj die Zeit eine völlig andere Bedeutung zu haben als in größeren und belebteren Orten von Hvar. Bauern treiben ihr Vieh über die Straßen auf die Weiden, während zur Erntezeit die Frauen mit Eseln auf die Felder hinausgehen, um die prächtig gedeihenden Feigen zu ernten. Die Früchte werden dann vor den Häusern zum Trocken ausgelegt und bieten ein durchaus verführerisches Bild. Neben Feigen wird auch Wein und Lavendel angebaut.

Der Ort selbst ist sehr ruhig und beschaulich. Gdinj besteht aus mehreren Ortsteilen und hat neben einigen Pensionen und Ferienwohnungen kaum andere touristische Infrastruktur zu bieten. Doch die Besucher, die immer wieder gerne nach Gdinj kommen, lassen sich dadurch nicht stören, zumal man von hier aus rasch zu den lebhafteren Touristenorten auf der Insel gelangt.

Die Bucht von Gdinj ist ein kleines und sehr individuelles Badeparadies. Vom Ortsteil Dugi Dolac führt eine kleine Straße zu der an der Nordküste gelegenen Bucht von Zarace. Herrlich klares Wasser und abwechselnd Felsen- und Kiesstrände bieten ideale Badebedingungen. FKK-Plätzchen sind hier ebenso vorhanden wie Anlegestellen für kleinere Boote. Das im 14. Jahrhundert von Hirten gegründete Dugi Dolac wurde in der Bronzezeit wahrscheinlich als Beobachtungsposten genutzt. Um die Kirche des Orts stehen einige bemerkenswerte Renaissance- und Barockgebäude, ansonsten besteht dieser Ortsteil von Gdinj aus alten grauen Steinhäusern, die dem mediterranen Erscheinungsbild des Ferienortes zusätzlich ein malerisches Ambiente verleihen.

Von Gdinj aus gelangt man rasch zu den benachbarten Ortschaften wie Bogomolje, das selbst wieder aus verschiedenen kleinen Weilern besteht. Eine barocke Kirche aus dem beginnenden 17. Jahrhundert lohnt einen Abstecher in diesen Ort, der von üppig gedeihenden Zypressen, Feigen, Mandel- und Olivenbäumen umgeben wird. Und wie überall auf der Insel Hvar verbreiten die weitläufigen Lavendelfelder ihr würziges Aroma. Diese Gegend von Hvar ist besonders bei Urlaubern beliebt, die ihre Ferien gern ruhig und naturverbunden verbringen möchten.
Ausflüge
Immer interessant sind die Weingüter in der weiteren Umgebung von Gdinj, denn viele der Inselbewohner leben überwiegend vom Weinbau. Gerade in der Gegend zwischen Stari Grad und Jelsa gibt es eine Reihe von Weinanbaugebieten.

Eine etwas weitere Fahrt muss man in Kauf nehmen, dafür wird man mit einer wunderschönen Altstadt und einem milden Klima belohnt – Dubrovnik wird deshalb auch die „Perle der Adria“ genannt. Von Hvar aus ist sie mit der Fähre problemlos zu erreichen.
Sehenswürdigkeiten
So beschaulich das Örtchen Gdinj selbst ist, so vielfältig sind die Sehenswürdigkeiten, die es in der näheren und weiteren Umgebung zu besuchen gibt. So gilt beispielsweise die Ebene von Stari Grad sogar als UNESCO-Weltkulturerbe!

Aber zunächst einmal bietet die Stadt Hvar selbst die eine oder andere interessante Sehenswürdigkeit. Die Festung Spanjola, aus dem 15. Jahrhundert stammend, erhebt sich majestätisch über der verwinkelten, aber ansprechenden Altstadt. Am kleinen Hafenbecken steht die Kathedrale Sv. Stjepan, die mit ihrer auffallenden barocken Fassade erst im 18. Jahrhundert fertig gestellt wurde. Gleich gegenüber findet man den Patrizierpalast und die elegante Stadtloggia, die im Jahr 1440 erbaut wurde. Sie gilt als eine der schönsten in ganz Dalmatien. Hinter dem sogenannten Arsenal mit seinem etwa zehn Meter hohen runden Bogen versteckte sich seit dem 13. Jahrhundert eine Werkstatt für Galeeren und später dann ein Dock für Kriegsschiffe. Ein wenig erstaunlich, dass heute ein Kino und im Obergeschoss das älteste öffentliche Theater Europas darin untergebracht sind.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in der Nähe Gdinjs ist das hübsche, fast pittoresk anmutende Fischerstädtchen Stari Grad. Relikte aus der Zeit um das vierte Jahrhundert vor Christus sind in der Ciklopska ulica aufbewahrt. Bei Pod Dolom sind die interessanten Ruinen einer römischen Villa mit Mosaikböden einen Besuch wert. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Stari Grad sind unmittelbar am Hauptplatz gelegen, so die Kirche Sv. Stjepan, der Barockpalast Biankini Palca und das Nautische Museum.

Schließlich bietet der kleine Ort Jelsa die eine oder andere interessante Sehenswürdigkeit in der Nähe von Gdinj. Auffällig ist die Vielzahl der Kirchen, wie zum Beispiel die Burgkirche Zur Heiligen Maria, die in jedem Fall einen Besuch wert ist. Der Platz des Heiligen Ivan ist einer der schönsten Plätze in Jelsa. Immer wieder stößt man in Jelsa auch auf Überreste der Civitas Vetus Ielsae, der alten Stadt Jelsa.
Sportmöglichkeiten
Sportliche Aktivitäten und Ausflüge aller Art – das bietet die Insel Hvar und die unmittelbare Nähe von Gdinj dem aktiven Urlauber. Es gibt eine Reihe von Fußballplätzen, Basketball- und Tennisplätze sowie Auto-, Motorrad- und Fahrradverleih. Weiterhin ist ein umfangreiches Angebot an Bootsverleihen und Tauchschulen zu verzeichnen. Sie alle drücken aus, was sich aus der einmaligen Landschaft der Insel und der unmittelbaren Nähe von Wasser an jedem Ort der Insel nahezu zwangsläufig ergibt – die Mittelmeerinsel ist hervorragend geeignet für Wassersportler, aber auch zum Spazieren gehen, Joggen und zum Fahrrad fahren. Auch das Wellness Angebot kommt mit Fitness Studios, Massagen und Sauna nicht zu kurz. Für Segler besonders interessant dürften die Hölleninseln vor der Stadt Hvar sein. Taucher dagegen finden ihr Paradies eher in den fischreichen Riffen.
kurzer geschichtlicher Überblick
Die Insel Hvar ist seit 5000 bis 6000 besiedelt. Vor allem Fischer und Jäger siedelten sich dort an. Einige tausend Jahre später wurden die ersten Siedlungen von griechischen Seeleuten gegründet, das heutige Stari Grad und die Stadt Hvar. Die bisherigen Einwohner, überwiegend Hirten, Fischer und Jäger, wurden zurück gedrängt. Später übernahmen die Römer die Herrschaft über die kleine Insel bis weit in das siebte Jahrhundert nach Christus. Bis zum Jahr 1278 war die Insel von ständig wechselnden Eroberern besetzt, wobei ihre Herrscher und Könige fast kontinuierlich aus dem Gebiet des heutigen Kroatiens stammten – bis sie sich freiwillig unter den Schutz Venedigs begab. Von da an wurde die Stadt Hvar zum Winterquartier der adriatischen Flotte ausgebaut, Stari Grad dagegen verlor zunehmend an Bedeutung.

Aber auch in den folgenden Jahrhunderten blieb die Insel unruhig und wurde immer wieder von Kriegen und blutigen Unruhen erschüttert. Zwischen 1510 und 1514 probten Bauern und Bürger den Aufstand gegen den Adel, und auch Piratenangriffe waren immer wieder zu verzeichnen.

Das Wechselspiel der Eroberungen setzte sich fort, die neuen Herrscher der Insel hießen nun Österreich, Frankreich und erneut Österreich. Zwischen 1918 und 1922 war Hvar von Italien besetzt, danach vom Königreich Jugoslawien. Während des Zweiten Weltkriegs besetzten im April 1941 italienische Gruppen die Insel, es folgten die Deutschen im Jahr 1943. Im Jahr 1944 waren die Partisanen erfolgreiche Eroberer, so dass die Insel in der Folge an Jugoslawien fiel. Seit 1991 ist die Insel Hvar nun Bestandteil der unabhängigen Republik Kroatien und wird zum zunehmend beliebteren Urlaubsort.

In Gdinj aber glaubt man manchmal, die Zeit sei stehen geblieben. Seit fast prähistorischer Zeit leben dort hauptsächlich Bauern, Viehzüchter und Fischer. Bis heute hat sich daran kaum etwas geändert – was allerdings durchaus einen Teil des eigenwilligen Charmes des beschaulichen Städtchens ausmacht.

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