Lopud ist die zweitgrößte Elaphiteninsel und zugleich die reichste - nicht von ungefähr wurde sie schon in früheren Zeiten "Klein-Dubrovnik" genannt. Das milde Klima lässt selbst tropische Exoten prächtig gedeihen, was im gleichnamigen einzigen Ort der Insel in einem wahren Blütenmeer gipfelt.

Es ist wohl den zahlreichen Quellen auf der Insel geschuldet, dass die Vegetation auf Lopud ganz besonders üppig wächst. Die Fruchtbarkeit dieses Eilands war auch Anlass, um eine Vielzahl an Befestigungsanlagen, Kirchen und Klöster zu errichten – die nur fünf Quadratkilometer große Insel kann heute noch 30 dieser Gemäuer vorweisen. Aber auch die gut geschützte Bucht und das wunderbar angenehme Klima machten diese Insel seit jeher zur beliebten Sommerfrische für wohlhabende Adelige aus Dubrovnik. Der Jugo sorgt dafür, dass die Winter mild bleiben, während ein im Sommer wehender Maestral-Wind die Hitze in Schach hält. Neben mediterranen Pflanzen wie Zypressen, Pinien, Oliven und Wein gedeihen auf Lopud mit Zitronen, Orangen, Aloen und Kakteen auch empfindlichere Gewächse.

Das kleine Städtchen Lopud ist ebenso romantisch schön wie wohlhabend. Seinen Reichtum kann der Inselort auf den regen Schiffsbau und Handel zu Zeiten der Herrschaft von Dubrovnik zurückführen. Viele reiche Familien ließen sich hier prächtige Villen errichten, die von weitläufigen Parks umgeben wurden. Der lebhafte Schiffsverkehr brachte es auch mit sich, dass die Kapitäne der weit gereisten Schiffe exotische Setzlinge mit nach Lopud brachten, die hier rasch heimisch wurden und zu stattlicher Größe heranwuchsen. Im Botanischen Garten des Städtchens kann man im Schatten mächtiger Südseepalmen eine kleine Pause einlegen und die altertümliche Atmosphäre dieses Orts in aller Ruhe auf sich wirken lassen.

Die Hauptsehenswürdigkeit von Lopud ist das mächtige Franziskanerkloster oberhalb der Hafeneinfahrt. Die weithin sichtbare Klosteranlage mutet durchaus ein wenig gruselig an, was dem etwas düsteren spätgotischen Baustil des trutzigen Gebäudes geschuldet ist. Die Wehrtürme und die hohen Schutzmauern lassen eher eine Festung vermuten als ein Kloster, in dem Mönche ihr friedliches Dasein führten. Die bedeutendste Kirche der Insel liegt im Osten oberhalb der Sunj-Bucht. Die Kirche Gospa od Sunja wurde Ende des elften Jahrhunderts von einem Mailänder Adligen errichtet, der das Gotteshaus aus Dankbarkeit für seine gesunde Heimkehr von den Kreuzzügen aus Palästina erbauen ließ.

Sehenswert sind auch die Überreste der um 1500 erbauten Spanischen Festung oberhalb der Stadt. Von hier aus bietet sich ein grandioser Blick auf den Ort und weit hinaus zu den anderen Elaphiten. Vor dem Museum der Stadt kann man gleich zwei Brunnen bewundern: aus der einen Zisterne holten sich die Einheimischen ihr Trinkwasser, während die Seeleute aus dem anderen Brunnen trinken mussten. Diese Vorsichtsmaßnahme sollte die Inselbewohner davor schützen, sich mit eventuellen Krankheiten anzustecken, die von den Seeleuten aus der Ferne in die Heimat gebracht wurden.

Neben erstaunlich vielen sakralen Gemäuern kann die Insel noch mit wunderschönen Sandstränden aufwarten, beispielsweise dem langsam abfallenden Strand in der Sunj-Bucht an der Südostküste. Der kinderfreundliche Strand ist vor allem bei jungen Familien sehr beliebt, doch auch Surfer und Tretbootfahrer kommen hier auf ihre Kosten. Auch Wanderer und Mountainbiker fühlen sich auf Lopud wohl, da es auf der malerischen Insel überall etwas zu entdecken gibt.