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Das kleine Dorf Insel Olib ist 20 km von Zadar entfernt, der nächsten größeren Stadt.

Allgemeines

Die Insel Olib liegt etwa in der Mitte zwischen Zadar und der Insel Losinj. Das zum Archipel vor Zadar gehörende Eiland gilt als beliebtes Refugium für Gäste, die ihren Urlaub in der Abgeschiedenheit und Einsamkeit von Olib verbringen möchten.

Olib liegt wie ein flacher Gesteinsfladen im Meer und wird durch zahllose Steinmäuerchen unterteilt, die kreuz und quer verlaufen und der Insel von oben ein skurriles Muster verleihen. Die schönen Badestrände wurden bis vor wenigen Jahren ausschließlich von Bootsbesitzern und einheimischen Badegästen genutzt, die den fehlenden touristischen Komfort nicht als Mangel betrachteten. Lediglich die unmittelbare Umgebung des gleichnamigen Inselorts wird von einer kultivierten Landschaft mit Weingärten, Olivenhainen und Schafweiden geprägt. Doch bald schon macht sich dichter Buschwald und unbekümmert wuchernde Macchia überall auf Olib breit, was der Insel ein urwüchsiges und sehr malerisches Flair verleiht.

Die spärliche Einwohnerzahl von rund 200 Insulanern lässt kaum vermuten, dass Olib bereits seit der Römerzeit relativ dicht besiedelt war. Als vor etwa 500 Jahren die Türken das kroatische Festland unsicher machten, flohen viele Bauern aus der Gegend von Split nach Olib, wo sie sich vor den Invasoren sicher fühlten. Die Insel gehörte damals einer reichen adligen Familie, an welche die neuen Siedler als Leibeigene bis zum 14. Mai 1900 Abgaben entrichten mussten. Dann nämlich konnten die Bewohner der Insel das Land kaufen und es als freie Bauern bewirtschaften. Die Aufteilung des Landes in zu kleine Parzellen und die verheerenden Auswirkungen der Reblaus machten viele Existenzen zunichte, was noch vor dem ersten Weltkrieg zu einer großen Auswanderungswelle nach Amerika und Australien führte. Viele Insulaner wanderten dann nach dem Zweiten Weltkrieg nach Kalifornien und New York aus, so dass die Insel lediglich von wenigen und zumeist alten Menschen bewohnt wird.

Der Inselort Olib ist genau so beschaffen, wie man es sich von einer wildromantischen Mittelmeerinsel wünscht. Die Häuser erstrahlen in bunten Farben und werden von prächtig gedeihenden Gärten und Weinreben umgeben. Das gewaltige Massiv des Velebit-Gebirges gibt eine fast schon kitschig wirkende Kulisse für diese Postkartenansicht ab. Die Kirche Sveta Marije ist der unbestrittene Mittelpunkt des Orts. Das Innere der Kirche zeigt sich hell und freundlich, wozu die bunten Glasleuchter maßgeblich beitragen. Neben der Kirche weckt eine gewaltige Zisterne das Staunen der Besucher, die durchaus Ähnlichkeit mit einem Fußballplatz hat. Obwohl Olib nur wenige Einwohner hat, werden Traditionen auf dieser Insel sehr gepflegt. So findet alljährlich am 15. Mai ein großes Fest statt, das anlässlich der Abschaffung der Leibeigenschaft von den Inselbewohnern und den ausgewanderten Insulanern gefeiert wird, die hierfür eigens aus der ganzen Welt nach Olib reisen.

Wer zum Baden auf die Insel kommt, findet viele schöne Gelegenheiten, sein Handtuch auszulegen. Kiesstrände und solche mit betonierter Liegefläche, Toiletten, Stranddusche und Umkleidekabinen findet man in der großen Bucht. Weniger komfortabel, dafür umso individueller und einsamer kann man in den Kiesbuchten Richtung Süden baden. Wer einen etwa 20-minütigen Fußmarsch auf die Ostseite der Insel nicht scheut, kann sich dort auf einem sandigen und sehr seichten Strand in der Sonne aalen und dabei die Lebensweise von Krebsen und ähnlichem Getier intensiv studieren.