Jelsa - Inseln - Kroatien
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Die Kleinstadt Jelsa hat ca. 3650 Einwohner und ist 26 km von Ort Hvar, Hvar entfernt, der nächsten größeren Stadt. Die Ortsteile von Jelsa sind folgende: Vitarnja, Vrisna, Lucica, Libora, Pelinje, Mala banda, Racic, Zastrazisce, Humac, Vela Stiniva, Svirce, Zecja, Vrisnik, Prapatna, Milna (Zastrazisce), Pitve, Grebisce.
Auf den ersten Blick scheint Jelsa ein recht junges Städtchen zu sein, doch dieser Eindruck täuscht. Diese Gegend war bereits zu vorgeschichtlichen Zeiten besiedelt, was die archäologische Erforschung der in der Nähe von Jelsa gelegenen Höhle Grapceva spilja ergab. Die Griechen errichteten südlich der Ortschaft einen Beobachtungsturm, während die ganz in der Nähe gelegenen Relikte des Kastells Grad aus der Spätantike stammen. Auch die Römer hinterließen mit einigen Villen ihre Spuren. Im 15. Jahrhundert entstand die Siedlung Jelsa, die um die Kirche Sveti Ivan herum errichtet wurde. Nachdem im 19. Jahrhundert die Sümpfe trockengelegt und der Hafen erweitert wurde, stieg Jelsa zum Schiffsbauzentrum von Hvar auf.
Die schönen Badestrände in mehreren Buchten ziehen viele Sommergäste an, zumal viele davon auch hervorragend für Kinder geeignet sind. Gerade zur Hochsaison beherbergen die Campingplätze mehr Menschen als der Ort selbst, was dem Stadtzentrum selbst jedoch keinen Abbruch tut. Hier geht es herrlich mediterran und quirlig zu, da um den Hafen und auf dem Platz mit vielen Cafés und Restaurants immer etwas los ist. Stimmungsvoll präsentiert sich das Kirchlein Sveti Ivan, die im 15. Jahrhundert errichtet und zweihundert Jahre später im Barockstil umgebaut wurde. Noch älter ist die Pfarrkirche Sveti Fabijan i Sebastijan, die im 16. Jahrhundert aus Schutzgründen mit einer festungsartigen Apsis ergänzt wurde. Ihren Glockenturm erhielt die Kirche wiederum zweihundert Jahre später. Auch der am alten Uferweg Richtung Osten auf einer Landzunge gelegene Friedhof ist sehenswert. Im Jahr 1605 errichteten Augustiner hier ein Kloster, dessen Kirche noch erhalten ist.
Jelsa ist auch ein idealer Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Ausflüge in die Umgebung. So führt ein Wanderweg durch aromatisch duftende Macchia an einer Votivkirche vorbei zu dem griechischen Beobachtungsturm "Tor", der eine herrliche Aussicht auf Jelsa, Stari Grad sowie Brac und Makarska bietet. Etwa zehn Kilometer von Jelsa entfernt liegt die malerische Hirtensiedlung Humac, deren gut erhaltene Steinhäuser etwa 200 bis 300 Jahre alt sind. Entschließt man sich für eine Führung durch das Dorf, erhält man allerhand Informationen über das Leben der Hirten. Von hier aus ist es nicht mehr weit zur Höhle Grapceva spilja, deren interessante Tropfsteinformationen nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden können.
Und auch die Stadt Stari Grad als älteste Siedlung der Insel Hvar ist einen Besuch wert. Gegründet von den Griechen in der Antike, zeichnet sie sich durch viele kleine Gassen und Häuser aus der Renaissance-Zeit aus.
Die Städte Vrboska und Pitve bieten sich ebenfalls für einen kurzen Ausflug an, denn sie sind nur wenige Kilometer entfernt. Pitve ist eine alte Siedlung mit schöner Aussicht auf die Umgebung und einer Jahrhunderte alten Architektur mit kleinen Plätzen und engen Gassen. Vrboska dagegen hat eine schöne Dorfkirche aus dem 15. Jahrhundert und liegt in einer malerischen Bucht. Charakteristisch sind die drei Steinbrücken, die den Ort mit dem Festland verbinden und ihm dadurch ein venezianisches Flair verleihen.
Eine der schönsten Kirchen ist die Burgkirche Zur Heiligen Maria. Sie stammt aus dem Jahr 1331 und ist ursprünglich eine frühgotische Kirche. Im Jahr 1535 wurde sie vergrößert. Noch heute fällt der strahlend weiße Glockenturm vor dem tiefblauen Himmel besonders auf, und die Inneneinrichtung der Kirche ist ein Paradebeispiel für den Reichtum der damaligen Zeit.
Auf dem Hügel Racic wurde 1535 die Maria-Heil-Kirche aufgebaut und in zwei Stufen vergrößert. Im Jahre 1863 wurden dann Westflügel und Kirchturm erbaut. Maria-Heil gilt in Jelsa und der Umgebung als Schutzpatronin, die am 21. November jeden Jahres und bereits seit Jahrhunderten mit einer Messe geehrt wird.
Der schönste Ort Jelsas dürfte der Platz des Heiligen Ivan mit der dazugehörigen Kirche sein. Er ist in der Altstadt von Jelsa zu finden und stammt aus der Zeit des Renaissance-Barocks. Die Kirche zeichnet sich aus durch die verschiedenen darin vertretenen Stilrichtungen der Gotik, der Renaissance und des Barock.
Gut erhalten sind die Überbleibsel der antiken alten Stadt Jelsa, der Civitas Vetus Jelsae. Hier findet man noch die Reste der Stadtmauer und an der Stelle des früheren Augustinerklosters einen Friedhof. Von dem Augustinerkloster, einem Eremitenkloster aus der Zeit von 1605 bis 1787, zeugt noch die Klosterkirche mit ihrem Glockenturm, der aus dem Jahr 1605 stammt. Die alte Stadt Jelsa wurde auf einer Fläche von 6,5 Hektar erbaut. Die Stadtmauer war Teil einer Wehrmauer, die sich vom Bad Mina bis nach Bocic erstreckte. Sie war 172 m lang und 130 cm breit, und zwischen 2,5 m und 3 m hoch.
Als richtige Stadt wurde Jelsa erstmals im 14. Jahrhundert aktenkundig. Mit der Zeit etablierte sich die Stadt als Hafenort und wurde zu einem bedeutsamen Zentrum seiner Zeit für den lokalen Schiffsbau. Als einer der stärksten Handelshäfen an der Adria kamen die großen transozeanischen Segelschiffe nach Jelsa und brachten vor dort exzellente kroatische Weine, ausgesuchtes Olivenöl und gesalzenen Fisch in die ganze Welt. Damit wurde Jelsa auch zur Heimat der bekanntesten Seeleute und Kapitäne der damaligen Zeit wie zum Beispiel Niko Dubokovic. Aufgrund der günstigen Lage wurde die Stadt in den folgenden Jahren von Kriegen und Feldzügen weitgehend verschont, und schon aus diesem Grund siedelten sich immer mehr Menschen dort an.
Die Landwirtschaft war in den folgenden Jahrhunderten der wichtigste wirtschaftliche Zweig der Insel. Mit dem Anbau von Olivenbäumen und Weinbergen wurden hochwertiges Olivenöl und ausgezeichnete Weine hergestellt, die in die ganze Welt transportiert wurden. Erst in den 1960er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Landwirtschaft von einem anderen, stark expandierenden Wirtschaftszweig abgelöst – dem Tourismus. Er blüht bis heute und führte dazu, dass Jelsa zu einem der schönsten und beliebtesten Camping- und Badeorte in ganz Dalmatien wurde.
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