Kroatien Reiselexikon
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Baden unter der Blauen Flagge
Das Baden und Planschen im Meer ist nach wie vor das Freizeitvergnügen Nummer eins in
Kroatien. So gut wie alle Strandabschnitte sind frei zugänglich, gesperrte oder private Küstenbereiche bilden die Ausnahme. Der Löwenanteil der kroatischen Küste ist felsiger Natur, doch gibt es auch Strände und Buchten, die mit Kies, Feinkies oder weichem Sand bedeckt sind. Entlang der
Adria kann man in munterer Gesellschaft am Strand liegen und alle Vorzüge einer hervorragenden touristischen Infrastruktur genießen. Individualisten oder Erholungssuchende finden ihr ganz persönliches Badeplätzchen in den zahlreichen kleinen Buchten, von denen viele nur vom Meer her erreichbar sind.
Wer die neuesten Trends in Sachen Bademode präsentieren möchte, wird an den
kroatischen Stränden ebenso viele Gleichgesinnte finden, wie Anhänger der Freikörperkultur sich mit Ihresgleichen zusammenfinden. Kroatien gilt gleich nach Südfrankreich als Paradies für textilfreies Badevergnügen, was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man weiß, dass es der einstige König von England selbst war, der 1936 auf der
Insel Rab auf die Badehose verzichtete. Beinahe jeder Strand und jede Insel verfügt über einen großzügigen FKK-Bereich, wo man sich zum Erwerb einer garantiert nahtlosen Bräune in der Sonne aalen kann.
Da die Adria zu den saubersten Gewässern des Mittelmeerraums zählt, tummeln sich die meisten Badefrösche und Wasserratten unter der Blauen Flagge im türkisblauen und kristallklaren Wasser. In den Touristenregionen flattert an rund 125 Stränden und über 20 Marinas der begehrte blaue Stofffetzen in der milden Adriabrise und verkündet den Badelustigen schon von weitem, dass das Meer hier tadellos sauber und klar ist. Eine gute Nachricht auch für Schnorchler, da im Wasser eine Sichtweite bis zu 50 Meter in die Tiefe keine Seltenheit ist. Wer das Baden in verschwiegenen Buchten oder an einsamen Inselstränden vorzieht, wird vergeblich nach einer Blauen Flagge suchen. Kein Wunder, denn eine unberührte Natur benötigt keine Qualitäts- oder Gütesiegel.
Berge - Wandern, Klettern oder Free-Climbing am nackten Fels
Die kroatische Bergwelt ist ein
Eldorado für Wanderer, Kletterkünstler und Free-Climber, die sich am liebsten an glatten Felswänden empor hangeln. Während sich nach wie vor die meisten Urlaubsgäste an den Küsten tummeln, lockt auch das kroatische Hinterland immer mehr Naturliebhaber und strandmüde
Aktivurlauber in die grandiose Bergwelt der
Nationalparks. Ob ausgedehnte Wander- und Trekkingtouren oder Klettervergnügen mit Gänsehautgarantie - die kroatischen Berge halten für jeden Geschmack den passenden Nervenkitzel bereit.
So wird Sportklettern - oder international Free-Climbing genannt - im
Paklenica-Nationalpark großgeschrieben. Gelegenheiten für diesen nicht ganz alltäglichen Sport gibt es dort zuhauf, denn der Nationalpark umfasst gleich zwei Karstschluchten des
Velebit-Gebirges, die ebenso wildromantisch wie anspruchsvoll sind. Über 300 Touren ermöglichen Klettervergnügen in allen Schwierigkeitsgraden. Auch Anfänger kommen hier auf ihre Kosten, da sie in einer Kletterschule Schritt für Schritt an diese nicht ungefährliche Art der Bergbesteigung herangeführt werden. Die erforderliche Klettererlaubnis gibt es bei der Verwaltung des Nationalparks.
Nahe dem Paklenica-Nationalpark können Fans von Winnetou & Co. auf den Spuren ihrer edlen Helden wandeln. In der Umgebung von
Starigrad Paklenica wurden in den 1960er Jahren einige Karl-May-Filme gedreht, die mittlerweile Kultstatus erreicht haben. Wo früher wilde Verfolgungsjagden mit dröhnenden Pferdehufen stattgefunden haben, vernimmt man heute in der Schlucht Velika Paklenica das Klirren der Steigeisen, mit denen sich wagemutige Kletterer die glatten Felswände empor arbeiten. Doch kann man diese grandiose Natur auch ganz konventionell mit Wanderschuhen erkunden und sich dabei in die Abenteuer von Winnetou und Old Shatterhand hinein träumen.
Wandertouren inmitten herrlicher Blütenpracht verspricht der
Nationalpark Nord-Velebit mit seinem Botanischen Garten. Die Wanderungen führen durch die artenreiche Flora des Nationalparks, zu der auch alpine Bewohner wie Enzian, Alpenrose und das seltene Edelweiß zählen. Der Botanische Garten ist auch der ideale Ausgangspunkt, um zu den umliegenden Bergen zu wandern, die ihre Gipfelstürmer mit einer phantastischen Aussicht bis aufs Meer hinaus belohnen. Zu Füßen des Velebit-Gebirges liegt das Bärenrefugium Kuterevo, das nicht nur für Tierliebhaber ein beliebtes Wanderziel darstellt. Hier werden verwaiste Jungbären auf ein Leben in der Wildnis vorbereitet, eine Herausforderung, der sich die Bewohner des gesamten Ortes mit sehr viel Energie stellen.
Wer den "istrischen Olymp" erklimmen möchte, ist im Naturpark Ucka-Gebirge genau richtig. Dieser Gebirgszug garantiert der
Opatija-Riviera auch im Winter angenehme Temperaturen, so dass sogar subtropische Pflanzen ideal überwintern können. Für eine Tour zum 1400 Meter hohen Vojak, dem höchsten Berg dieses Gebirges, benötigt man von
Lovran aus etwa fünf Stunden. Ein grandioser Fernblick in alle Richtungen belohnt die Wanderer für die Mühe, dafür verläuft der Rückweg bergab und erscheint dadurch sehr viel kürzer. Wer es etwas gemächlicher angehen möchte, findet sehr viele schöne Wege und Pfade mit weniger steilen Anstiegen, die durch wunderschöne Naturgebiete mit vielen seltenen Tieren und Pflanzen führen. Wilde Tiere wie Bären und Wölfe muss man im Ucka-Gebirge zwar nicht mehr fürchten, doch sollte man besonders in der heißen Sommerzeit verstärkt auf Schlangen achten. Doch keine Panik - festes Schuhwerk und ein waches Auge genügen, um den zumeist menschenscheuen Tieren im wortwörtlichsten Sinne aus dem Weg zu gehen.