Nationalpark Brijuni
Paradiesgarten im türkisblauen Meer - Nationalpark Brijuni
Der Garten Eden hat einen Namen – auf zwei großen und zwölf kleinen Eilanden herrschen nicht nur für zahlreiche Vögel und Pflanzen himmlische Bedingungen. Der
Nationalpark Brijuni ist ein mediterranes Paradies, das zu den beliebtesten Reise- und Ausflugszielen in Istrien zählt.
Von illyrischen, römischen und byzantinischen Spuren auf den "Inseln des Friedens".
Der Archipel Brijuni ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Ursprünglich war die Inselgruppe mit dem Festland verbunden, bis sie sich vor etwa 10.000 Jahren vom Mutterland löste. Zahlreiche Lebensformen und Kulturen haben ihre unauslöschlichen Spuren auf den Inseln hinterlassen. So fand man neben den im Stein verewigte Fußabdrücken von Dinosauriern die Relikte uralter Erdhüttensiedlungen, die etwa 2000 v. Chr. entstanden sind. Denn illyrischen Bewohnern der Inseln folgten die Römer, die eine schöne Umgebung zu schätzen wussten und hier mit allem erdenklichen Luxus ausgestattete Sommerresidenzen errichteten. Ihnen folgten die Byzantiner, die praktischer veranlagt waren und die Hauptinsel Veli Brijun mit einer trutzigen Festung sicherten.
Berühmt wurde der "Brionische Archipel" vor allem durch drei beinahe schon legendäre Namen: dem Österreicher Paul Kupelwieser, der die Inseln 1983 kaufte, dem Nobelpreisträger Robert Koch, der sie von der Malaria befreite, und durch Tito, der die Inseln nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder aufbauen ließ.
Auch lange Zeit nach den antiken Bewohnern des Archipels blieb den Brijuni-Inseln der elitäre Status erhalten, da auch der jugoslawische Staatsgründer Tito seinen Privatbesitz auf dem Inselparadies errichten ließ, das nur für ihn und seine Gäste zugänglich war. Nicht nur Staatsmänner fühlten sich in diesem insularen Paradiesgarten wohl, auch glamouröse Gäste wie Sophia Loren, Josephine Baker und viele mehr bereicherten Veli Brijun mit einem Abglanz von Hollywood und großer Welt.
Naturschönheiten mitten im Meer – ein Ausflug nach Veli Brijun
Von
Fazana aus ist es nur ein Katzensprung mit dem Boot bis zum Nationalpark; die nur 3 Kilometer vom Festland entfernten Brijuni-Inseln werden das ganze Jahr über vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein von im Pendelverkehr fahrenden Schiffen angesteuert. Aber auch von anderen Touristenorten in Istrien bringen Schiffe die Tagesausflügler oder Urlauber nach Veli Brijun und wieder zurück.
Urlauber, die eine Besichtigungstour ab Fazana buchen, können den Rundgang auf Veli Brijun nur in der Gruppe absolvieren, der etwa drei Stunden über die Insel führt. Dagegen können Reisende, die auf "eigene Faust" unterwegs sind, den Nationalpark nach Herzenslust durchstreifen und erkunden.
Nach einer etwa 20 Minuten dauernden Schifffahrt ist man auf dem größten Eiland des Archipels angelangt. Während der Fahrt sollte man nicht versäumen, den Blick auf das zurückbleibende Fazana und den näher rückenden Archipel zu genießen. Veli Brijun ist auch die eindrucksvollste der 14 Inseln und die einzige, die für Besucher zugänglich ist.
Die erste Attraktion auf der Besichtigungstour ist die Ende des 15. Jahrhunderts errichtete Kirche St. German, die nach dem Brand von 1896 wieder liebevoll restauriert wurde. Besonders sehenswert sind die Fresken im Inneren der Kirche, von denen zwei noch im Originalzustand vorhanden sind, während es sich bei den anderen um gelungene Nachbildungen berühmter istrischer Fresken wie beispielsweise dem "Totentanz" handelt.
Der anschließende Rundgang durch das Museum führt an archäologischen Fundstücken, der Fotodokumentation über Tito und vielen ausstopften Tieren vorbei. Doch dann geht es endlich in die herrliche Natur des Nationalparks. Die kleine Inseleisenbahn fährt zum Safaripark, der seine Besucher mit exotischen Exemplaren wie Zebras und einer heiligen Kuh aus Indien überrascht. Die Affen, Antilopen und Bären wurden schon seit einiger Zeit in verschiedene Zoos auf dem Festland umgesiedelt. Dafür werden die Tierfreunde auch außerhalb des Safariparks von freilaufenden Rehen, Hirschen und grasenden Mufflons unterhalten. Und immer wieder durchschneiden die durchdringenden Schreie der Pfauen die weiche Luft, während geschäftige Eichhörnchen munter umherspringen.
Die Entdeckungstour geht weiter zu der Ausgrabungsstätte des byzantinischen Castrums und zu den Ruinen einer römischen Villa. Vor dieser prächtigen antiken Kulisse erhebt sich die Bijela vila, die weiße Villa, in der die kroatische Regierung ihre Staatsgäste empfängt. Nicht weit davon entfernt gelangt man zu den mitten im Wald aufragenden, recht gut erhaltenen Säulen der Kirche Sveta Marije.
Die Rückfahrt führt durch urwaldähnliche Wälder zu einem beinahe biblischen Methusalem: ein etwa 1.600 Jahre alter Olivenbaum mit gewaltigem Umfang lässt hier das Staunen seiner Betrachter unbeeindruckt über sich ergehen. Auch auf diesem Teil der Strecke geben sich die Tiere wieder scheu noch geizen sie mit ihrem Anblick. Vor den Augen der Touristen lassen sich gewaltige Wisente, Schaufelhirsche und flinke Hasen das saftige Gras und die aromatische Macchia schmecken. Überall ist die Luft mit dem Geflatter von mehr als 250 Vogelarten erfüllt, die sich diesen Archipel als komfortables Winterquartier ausgewählt haben. Auch die Flora begeistert nicht nur Botaniker mit ihrer Vielfalt. Eukalyptus, Bambus, Lorbeer, Myrte und Heckenrosen sind nur einige der grünenden, blühenden und duftenden Pflanzenarten im Nationalpark.
Die eindrucksvollen Relikte der kaiserlichen Sommerresidenz bilden den krönenden Abschluss der Rundfahrt. Neben den freigelegten Grundrissen erkennt man auch die Überreste einstiger Tempelanlagen. Tagesausflügler haben am Hafen noch Gelegenheit, den wunderschönen Park zu genießen oder sich eine Erfrischung zu gönnen, bevor es zurück zum Festland geht.
Badespaß, Radeln oder Auf- und Abschlag – Aktivurlaub auf Veli Brijun
Der Nationalpark Brijuni ist nicht nur ein lohnendes Ausflugsziel für eine erlebnisreiche Tagesfahrt. Die schönen Hotels und Villen von Veli Brijun sind ideal, um einige unvergessliche Urlaubstage zu verbringen, in denen man die autofreie Insel mit Fahrrädern oder Elektromobilen entdecken kann. Auch sportlich veranlagte Besucher kommen hier auf ihre Kosten. Schöne Bademöglichkeiten gibt es etwa zehn Minuten vom Hotel Neptun entfernt, wo man auch Paddelboote mieten kann. Da die Insel rundum von traumhaften Badebuchten gesäumt wird, gibt es überall wunderschöne Plätzchen zum unbeschwerten Strandvergnügen.
Golfspieler aufgepasst: Veli Brijun kann mit einem der schönsten Golfplätze von ganz Kroatien aufwarten. Das milde Klima erlaubt eine ganzjährige Saison auf dem 9-Loch-Platz mit "sand greens and tees“. Während sich früher die Crème des europäischen Adels auf dieser Golfanlage zum Abschlag traf, geht es heute dort sehr viel lockerer und "volksnaher" zu. Mit etwas größeren Bällen kann man sich auf den insgesamt vier Tennisplätzen der Insel sportlich betätigen. Sobald die Sonne untergegangen ist, werden die Plätze in magisches Flutlicht getaucht, was dem Match ganz eigene Reize verleiht.