Solin – kleine Stadt mit antiker Vergangenheit

Das Hinterland von Split ist in vielerlei Hinsicht eine Reise wert. Antike Ausgrabungsstätten, eine mächtige Festung und andere historische Sehenswürdigkeiten sowie die herrliche Natur begeistern nicht nur „Altertumsforscher“ und Individualisten.

Die kleine Stadt Solin liegt nur sieben Kilometer von Split entfernt und kann beinahe als Vorort der Küstenstadt bezeichnet werden. Obwohl das Städtchen sich seinen Besuchern sehr reizvoll darstellt, würde kaum jemand vermuten, dass Solin bis zum 8. Jahrhundert die bedeutendste Stadt Dalmatiens war. Diesen Umstand hat der Ort vor allem Kaiser Diokletian zu verdanken, der das damalige Salona zu seiner Sommerresidenz ausbaute. Schon zu antiken Zeiten wusste der römische Kaiser die Vorzüge von Ruhe sehr zu schätzen, da ihm die Hafenstadt Split wohl schon zu lebhaft und turbulent erschien. Auch heute bezaubert Solin seine Gäste vor allem durch seine Ruhe und die beinahe fußläufige Entfernung zu Split.

Die Siedlung Salona wurde 74 v. Chr. von den Römern gegründet, und bereits während der Regentschaft von Kaiser Augustus lebten etwa 60.000 Menschen in der Stadt. In der Zeit vom 4. bis 6. Jahrhundert war Salona ein bedeutendes christliches Zentrum, bis es etwa hundert Jahre später von Slawen und Awaren zerstört wurde. Dennoch blieben viele Gebäude aus antiken und frühchristlichen Zeiten zumindest so weit erhalten, dass man auch heute noch ein recht anschauliches Bild dieser Stadt vor Augen hat, zumal wahre Heerscharen von Archäologen nach wie vor eifrig mit Ausgrabungen altertümlichen Stätten beschäftigt sind.

Überall in der Stadt und ihrer Umgebung trifft man auf Relikte von Tempeln, Mauern und Aquädukten. Die einstige Stadtmauer und ihre Türme sind ebenso in erstaunlich gutem Zustand wie die Ruinen der im 5. Jahrhundert errichteten Basilika, die als Grabstätte vieler Bischöfe fungiert, von denen zwei als Märtyrer verehrt werden. Neben den Überresten einer Wasserleitung und der Therme gibt es noch eine Vielzahl an Säulen und Sarkophagen zu bestaunen. Sehenswert ist auch das Amphitheater, das 12.000 Zuschauern Platz bot, sowie das kleine Museum, in dem zahlreiche Ausgrabungsfunde besichtigt werden können. Wer das Ruinenfeld von Salona intensiv erkunden möchte, sollte sich zuvor mit einem Übersichtsplan ausstatten, der die Orientierung im antiken Salona merklich erleichtert.

Für einen Rundgang durch die Ausgrabungsstätte sollte man genügend Zeit einplanen und nach Möglichkeit gleich den frühen Morgen oder die späten Nachmittagsstunden dazu nutzen, da es während der Mittagszeit dort sehr heiß und staubig ist. Festes Schuhwerk ist ratsam, denn im hohen Gras können Insekten und Pflanzen mit Stacheln und Dornen leicht übersehen werden.

Doch auch das moderne Solin kann sich sehen lassen: Ein schöner Park, wo selbst in der trockenen Sommerhitze noch viele Blumen und viel Grün gedeihen, lädt mit seinem munter plätschernden Bächlein zum Bummel oder Erholen ein. Die mächtigen Bäume spenden angenehmen Schatten, und auch die stets wehende Brise sorgt für Erfrischung nach einer anstrengenden Besichtigungstour durch antike Zeiten.

Da man Solin relativ rasch erkundet hat, bieten sich zahlreiche Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung der Stadt an. Nach Split ist es nur einen Katzensprung, und auch Trogir und Zadar liegen noch in bequemer Entfernung für eine Tagestour.